Das Naturschutzgebiet Kaiserwald
Das Naturschutzgebiet Kaiserwald ist ein bewaldetes Hochland, das durch das Dreieck der berühmtesten westböhmischen Kurorte – Marienbad, Karlsbad und Franzensbad – begrenzt wird. Im Norden wird das Gebiet durch den Fluss Ohře mit seinen wild romantischen Schluchten eingerahmt.
Kaiserwald und Mineralquellen
Von besonderer europäischer Bedeutung sind im Kaiserwald auch die zahlreichen Mineralquellen, die man nicht nur zu Heilbehandlungen in Bädern nutzt, sondern die der Besucher auch bei Spaziergängen in den tiefen Wäldern oder auf Wiesen sehen kann.
Diese Quellen sind durch tektonische Aktivitäten entstanden. Diese waren keine richtigen Vulkane, sondern lediglich Verschiebungen von Mineralienschichten, wobei auch die sogenannten Tafelberge entstanden sind.
Fluss Ohře
Prägend für diese Gegend ist der Fluss Ohře, der das Gebiet vom Westen bis zum Norden hin umsäumt. Der Fluss Ohře fließt durch viele bekannte Orte, wie z.B. Kynsperk, Sokolov, Karlsbad… Der Fluss ist auch bei Wassersportlern sehr beliebt.
Es gibt viele Möglichkeiten für den Besucher, die Natur hautnah zu erleben – an den Felsen, in den Wäldern und auf den Bergen. In der Nähe des Flusses laden auch zahlreiche Burgen zur Besichtigung ein.
Kaiserwald
Die beiden höchsten Gipfel des Kaiserwaldes sind der Lesný mit 983 m.ü.NN und Lysina mit 982 m.ü.NN. Beide Gipfel befinden sich auf dem gleichen Gebirgskamm. Obwohl sie recht steil aussehen, ist die gesamte Gegend auch für die Radtouristik bestens geeignet.
Die Gegend wurde auch durch viele historische Ereignisse der Industrialisierung bzw. des Aufschwungs der Kurbadkultur geprägt und beeinflusst. In der Vergangenheit wurde hier im Bergbau vor allem Silber und Zinn gefördert.
Kaiserwald – Klimabedingungen
Bedeutsam für den Tourismus ist auch das milde Klima, das das ganze Jahr hier herrscht. Sowohl ein milder Sommer und Winter, als auch ein ungewöhnlich bunter Herbst sind typisch für dieses Gebiet. Im Winter findet man in der Nähe von Marienbad gepflegte Pisten und gespurte Loipen. Für Schiläufer dauert die Wintersaison relativ lang, manchmal sogar bis zum Blühen der ersten Frühlingsblumen (z.B. Schlüsselblume).
Kaiserwald – wann ist die optimale Reisezeit?
Typisch für den Kaiserwald sind auch die Sumpfgebiete, die man bei Wanderungen entdecken kann. Der Wanderer muss bei seinen Touren oft verschiedene kleine Flüsse und Bäche überqueren. Im gesamten Kaiserwald leben verschiedene Tierarten und wachsen viele geschützte und seltene Pflanzen. In der Tierwelt des Kaiserwaldes sind der europäische Hirsch, das Schwarzwild, das Reh, marderartige Raubtiere und natürlich auch verschiedene Vogelarten heimisch. So lebt hier auch der Birkhahn und regelmäßig nistet hier auch der Schwarzstorch und der Große Uhu. In den Wintermonaten kann man mit viel Glück auch Spuren vom Luchs entdecken. Eine interessante Besonderheit stellt hier die westlichste Population des Ziesels dar.
Zu den seltenen und geschützten Pflanzen der Flora gehören die endemischen Pflanzen, wie Moorweide, Moorheidelbeere, rundblättriger Sonnentau, echtes Moorfettkraut, seltene Serpentin-Milzfarne und selbstverständlich auch die Bergarnika, eine geschützte Heilpflanze, die zum Hauptsymbol im Wahrzeichen des im Jahr 1974 gegründeten Naturschutzgebietes Kaiserwald wurde.